FoBBIZ-Preis
Das Schweizer Forum für Berufsbildung und internationale Zusammenarbeit FoBBIZ hat 2016 zum ersten Mal den FoBBIZ-Preis für Berufsbildung lanciert. Mit diesem Preis werden besondere Erfahrungen oder Ergebnisse ausgezeichnet, welche dazu beitragen, die Berufsbildung im internationalen Kontext weiter zu bringen.
Zu gewinnen waren ein Hauptpreis von CHF 5000, gestiftet von der Stiftung Gartenflügel und ein zweiter Preis in der Höhe von CHF 3000, gestiftet von FoBBIZ selber.
Die Preisübergabe fand am 2. Mai 2017 im Campus Sursee statt. Folgende zwei Projekte wurden prämiert:
1. Preis: Swisscontact Laos
Hospitality Training at the Base of the Pyramid: the Junior Passport to Success (JPS) Model
Der Tourismussektor von Laos ist einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige dieses asiatischen Binnenstaates. Damit birgt der Tourismus bedeutende Arbeits- und Einkommensopportunitäten, speziell auch für benachteiligte Bevölkerungsgruppen sowie auch für Frauen.
Dieser Sektor ist jedoch mit namhaften Herausforderungen konfrontiert: Das Angebot und die Servicequalität entsprechen nicht dem nötigen Standard, Güter müssen importiert werden und mangels ausgebildeter Arbeitskräfte muss auf ausländisches Personal zurückgegriffen werden. Zudem fehlt es an Kooperation der Akteure in der Tourismusbranche und die Angebotsentwicklung geschieht wenig marktorientiert. Die Vermarktung der Region Champasak (Süd-Laos) findet kaum statt, dadurch kommen Touristen gar nicht erst dort hin und lassen höchst wenig finanziellen Mehrwert in der Region zurück. Umweltverschmutzung oder Sextourismus beeinträchtigen unter anderem die Entwicklung der Tourismusbranche und müssen koordiniert angegangen und abgewendet werden, um die Destination langfristig attraktiv zu erhalten.
Das Projekt Champasak Tourism Business Promotion (CTBP) umfasst die Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Organisationen im Tourismusbereich. Es wird von Swisscontact begleitet.
Touristische Eindrücke allgemein zum Süden Laos
2. Preis: Don Bosco Brasilien
Berufsbildungszentrum Itaquera in Sao Paulo / Brasilien
Das "Centro de Desenvolvimento Social e Produtivo Dom Bosco" (CEDESP) ist ein Sozialwerk des Salesianer-Ordens Don Boscos mit rund 500 Mitarbeitenden, 17 Bildungseinrichtungen und Sozialprogrammen. Seit über 20 Jahren führt es junge Menschen aus sozial benachteiligten Verhältnissen mit einer umfassenden, ganzheitlichen Bildung zu Eigenverantwortung und Selbständigkeit.
Die Jugendlichen können aus 34 verschiedenen Berufen von der Schreinerei, Autolackiererei- / Spritzwerkstatt über Elektrotechnik, Informatik / digitale Medien zu Hydraulik, Metallbearbeitung und Bäckerei / Confiserie sowie Gesundheits- und Körperpflege die nötigen Kompetenzen erlernen, um so ihre Arbeitsmarktfähigkeit zu verbessern. Die breit angelegte, integrale, durchlässige und polyvalente Berufsausbildung ist auf die Erfordernisse des Arbeitsmarktes sowie auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Menschen ausgerichtet.
Das Don Bosco Berufsmodell bietet:
Theoretische und praktische Ausbildung in den Werkstätten mit Fokus auf die Qualität der praktischen Ausbildung
Direkte Kooperation mit Firmen und Unternehmern und ihren Verbänden als Berater oder Provider von Ressourcen „auf dem Driver-Seat“
Vermittlung von Werten und Sozialkompetenzen
Konkrete Projekte und Programme als „Public-Private-Partnerships“
Curriculum Entwicklung gemäss den Erfordernissen und Bedürfnissen des Arbeitsmarktes zusammen mit den Ansprechgruppen
Unternehmenspraktika und Stellenvermittlung gemäss dem Motto: «Kein Abschluss ohne Anschluss»
Sie eröffnet damit jungen Menschen, ihren Familien und der Gesellschaft neue Möglichkeiten.
http://jugendhilfe.donbosco.ch/aktuelles/fobbiz/
Gekoppelt mit der Preisverleihung wurde den FoBBIZ Gästen das Bildungszentrum Campus- Sursee präsentiert.
Der Geschäftsführer Thomas Stocker und Adrian Häfeli, Abteilungsleiter Ausbildung Baustellenkader, konnten auf dem weitläufigen und vielseitigen Areal die vielen innovativen Möglichkeiten der Berufsbildung im Bausektor zeigen. Die FoBBIZ-Gäste waren beeindruckt vom Angebot und konnten auch die hervorragenden Gastgeber-Qualitäten des Campus geniessen.
https://www.campus-sursee.ch/de/Bildungsangebot-nutzen.6.html
Die passende musikalische Umrahmung wurde geboten vom "Hausdrachen-Trio", das jedoch aus gesundheitlichen Gründen die Prinzessin zu Hause lassen musste. Caspar Fries und Matthias Widmer aus Rüti, Zürich, gaben dem Anlass trotzdem die nötige Feierlichkeit.