Arbeitsgruppen

In Arbeitsgruppen des FoBBIZ können sich Interessierte und Fachleute aus den Bereichen Berufsbildung sowie Internationale Zusammenarbeit zu spezifischen Themen austauschen, um gemeinsam voneinander zu lernen und aktuelle Anliegen zu diskutieren. Die Form der Treffen wird je nach Bedarf festgelegt und bekannt gegeben. FoBBIZ pflegt zurzeit drei verschiedene Arbeitsgruppen:

Privatwirtschaft und berufliche Bildung

 

Ein starkes Engagement der Privatwirtschaft zugunsten der Berufsbildung ist eines der Kennzeichen des schweizerischen Berufsbildungssystems. Eine aktive Rolle des Privatsektors ist auch in Berufsbildungsprojekten in der internationalen Zusammenarbeit wesentlich, denn kein Staat ist auf Dauer in der Lage, breitenwirksame Berufsbildung in angemessener Qualität alleine anzubieten. Neben finanziellen Aspekten und dem Bereitstellen von Ausbildungsplätzen bringt der Privatsektor auch bedeutende Elemente der Praxis- und Marktorientierung in die Berufsbildung ein. Nur dadurch kann die Berufsbildung ihre ökonomische Funktion als Wirtschaftsmotor besser und gezielter wahrnehmen. Zudem kann eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Staat und Berufsbildung zugunsten gezielt ausgebildetem Personal auch für die Privatwirtschaft ein Profit bedeuten.

Damit dieser grosse Erfahrungsschatz für zukünftige internationale Projekte möglichst effektiv zur Verfügung steht, will FoBBIZ die Vernetzung zwischen Privatwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit fördern und den Weg zu gemeinsamen Projekten ebnen.

An der Tagung zur dualen Berufsbildung in der Internationalen Zusammenarbeit am 3. Juli 2013 wurde eine erste Arbeitsgruppe Privatwirtschaft implementiert, welche sich mit Fragen bezüglich der Zusammenarbeit zwischen Privatwirtschaft und Berufsbildungsprojekten in der Entwicklungsarbeit auseinander setzte.

Es stellten sich verschiedene Fragen in diesem Zusammenhang:

  • Welche Modelle und Ansätze der Zusammenarbeit mit dem Privatsektor gibt es in der Berufsbildung und welche Vor- und Nachteile haben sie?

  • Welche Rolle nehmen dabei die Berufsverbände ein?

  • Wie kann das spezifische Know-How ausgewiesener Berufsbildungsakteure vermehrt in Projekte der internationalen Zusammenarbeit fliessen?

  • Welche Ansätze und lessons learnt lassen sich anwenden?

  • Was passiert in Ländern, die nur über einen äusserst schwachen, kaum organisierten Privatsektor verfügen?

  • Was ist zu tun, wenn der Privatsektor dominant ist und der Staat keinen regulatorischen Einfluss auf die Berufsbildung wahrnimmt?

  • Haben im Ausland tätige Schweizer Firmen Interesse an Berufsbildungsprojekten der internationalen Zusammenarbeit und falls ja, welches ist ihr Interesse?

Ziel der Bearbeitung des Themas und der damit verbunden Fragen war es, Rollen, Möglichkeiten und Grenzen der Privatwirtschaft in der Berufsbildung aus unterschiedlicher Sicht zu betrachten.

Um die unterschiedlichen Sichtweisen kennen zu lernen und mögliche Antworten auf die Fragen zu formulieren, fanden drei Arbeitsgruppen-Treffen statt, am 22.10.13, am 4.1.14 und am 18.3.14. Die daraus abgeleiteten Thesen und konkrete Beispiele wurden an der FoBBIZ-Sommertagung vom 25. Juni 2014 in der Fachschule Richmont in Luzern präsentiert.

Berichterstattung zum ersten Treffen der Arbeitsgruppe:

  • FOBBIZ_AG_PRIVATWIRTSCHAFT_BERICHTERSTATTUNG_2013_10_22.PDF

Berichterstattung zum zweiten Treffen der Arbeitsgruppe:

  • FOBBIZ_AG_PRIVATWIRTSCHAFT_BERICHTERSTATTUNG.PDF

  • Link auf Veranstaltung vom 25.6.2014

Inzwischen haben diverse Schweizer Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländer viele Erfahrungen gesammelt, wie der eigene Berufsnachwuchs ausgebildet werden und dadurch der dort ansässigen Jugend Perspektiven geboten werden kann. Einige wurden begleitet von Projekten der internationalen Zusammenarbeit, andere engagierten sich direkt und intensiv für die Wegbereitung der nötigen staatlichen Bildungs-Strukturen. FoBBIZ setzt sich dafür ein, dass zwischen diesen Erfahrungen ein Austausch stattfindet und gegenseitig voneinander gelernt werden kann.

In der Arbeitsgruppe Erfahrungsaustausch können folgende Fragen erörtert werden:

  • Mit welchem Interesse lancieren im Ausland tätige Schweizer Firmen Berufsbildungsprojekte vor Ort?

  • Nach welche Grundlagen entwickeln sie ihre Bildungs-Projekte?

  • Welche Ziele werden damit verfolgt?

  • Wo, wie und wann wird die Zusammenarbeit mit einschlägigen staatlichen Stellen, mit anderen Bildungsanbietern oder der Internationalen Zusammenarbeit gesucht?

  • Welche Erfahrungen werden dabei gemacht?

  • Wie gelingt in IZA-Bildungsprojekten eine Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft, welche Bedingungen müssen erfüllt sein?

  • Welche Voraussetzungen müssen im jeweiligen Land gegeben sein oder geschaffen werden?

  • Auf welche besondere Punkte muss dabei geachtet werden?

Diese Arbeitsgruppe wurde noch nicht aktiviert. FoBBIZ ist jedoch bestrebt, diese Austausch-Plattform zu bilden und deren Themen weiteren Kreisen zur Diskussion zu stellen.

Austausch mit der CH-Politik

Berufsbildung in der internationalen Zusammenarbeit ist stets auch ein politisches Thema, das in den Schweizer Räten regelmässig diskutiert wird. Je nach Resultat fliesst mehr oder weniger Geld in Berufsbildungsprojekte der IZA. FoBBIZ setzt sich für die Förderung der Berufsbildung in der IZA ein und will sich deshalb fachlich in die Diskussionen einbringen können.

Eine noch zu gründende Arbeitsgruppe CH-Politik kann sich mit aktuellen und zukünftigen Bestrebungen zur Optimierung der Berufsbildung in der IZA auseinandersetzen. Sie entwickelt Stellungnahmen zu Botschaften IZA der DEZA und bereitet die Grundlagen für Diskussions-Anlässe vor. Sie pflegt den Kontakt zu diversen Politikern im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

Aus der Medienmitteilung zur neuen Botschaft über die internationale Zusammenarbeit 2021 – 2024:

«Der Entwurf der Botschaft über die internationale Zusammenarbeit 2021–2024 wird zum ersten Mal Gegenstand einer fakultativen Vernehmlassung sein. Sie soll voraussichtlich zwischen Mai und August 2019 stattfinden. Die Kantone, die in der Bundesversammlung vertretenen Parteien, die Gemeinden, Städte und Berggebiete, die Dachverbände der Wirtschaft sowie weitere interessierte Kreise werden eingeladen, Stellung zu nehmen.»

Privatwirtschaft

https://www.rdm.com/int_de/Unternehmen/Medien/News/R-M-startet-Berufsbildung-in-Bulgarien

  https://www.eda.admin.ch/erweiterungsbeitrag/de/home/news/presse.html/content/erweiterungsbeitrag/de/meta/news/2017/11/27

https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/aktuell/dossiers/alle-dossiers/demokratie-ohne-grenzen/honduras.html

CH-Politik

https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-73201.html